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12.09.17 - Süd-Alaska, 56°15,84 N 158°05,36 W

10.09.17 – False Pass, 54°51,96 N 163°24,526 W

 

Die Durchquerung der Aleuten bei „False Pass“ gelang trotz angstmachender Beschreibung in der Segelanweisung problemlos. In False Pass City konkurrierte die Begeisterung über den ersten Baum seit Wochen mit der Freude über einen supertollen Hafen mit Schwimmstegen und entspanntem Warten auf die zur folgenden Engstelle passende Tide.

 

 

Dann allerdings saß uns ein Sturmtief im Nacken, dass in den Grib Files mit sehr viel roter Farbe in dem Bereich unserer Route Platz nimmt. Für diesen Tag ab soll es noch der Nord sein, der uns südlich der Aleuten einen zügigen Schlag nach West ermöglicht.

 

10.09.17 – Passage, 55°08,2 N 161°55,53 W

 

Ich liebe Wetteränderungen in dunkler Nacht, am besten während der Hundewache. Jedenfalls erreicht endet der Segelspaß mit Ostwind. Das soll sich auch wieder ändern, natürlich auch erst wieder kurz vor Mitternacht. Die wieder ansteigende Windstärke und das Sturmtief im Nacken macht nervös.

 

 

11.09.17 – Passage, 56°15,84 N 158°05,36 W

 

Kurz nach Mitternacht bei der Rundung der an sich geschützten Ostseite der Chignik Halbinsel bekommen wir dann in Lee eines tiefen Fjords die volle Packung ab.

 

Der Spuk ist dann aber nach wenigen Meilen vorbei und die Einfahrt in die Chignik Bay vollzieht sich in vollständiger Windabdeckung. Unser einziges Problem ist das Misstrauen gegenüber der Genauigkeit der Karte und die vielen bunten Lichter an Land und im Wasser. Am nächsten Tag zeigt sich dann, dass wir zu Recht dem Leitlicht nicht folgten, denn das führte zur Landebahn des lokalen Flughafens.

 

12.09.17 – Chignik Bay, 56°18,23 N 158°05,36 W

 

Mal wieder Anlegen an einem nigelnagelneuen Schwimmsteg – fast wie Schweden im September.

 

 

Chignik Bay erwies sich als idealer Kompromiss zwischen der „Vielleicht noch eine Bucht weiter“ und der „Keine Lust, vom Sturm ohne Schutz überrollt zu werden“ Fraktion. Die die Bay schützenden Berge ließen außer ein paar gelegentlichen Fallböen nichts von dem üblen Sturm an unseren nigelnagelneuen Hafen heran. Zudem wurden wir von netten Locals mit eingekochtem geräucherten Lachs reich beschenkt. Der von uns „handgefischte“ Lachs bereicherte unseren Speiseplan.

 

 

14.09.17 – Passage, 57°04,98 N 155°55,68 W

 

Der letzte Abschnitt mit dieser Reise bietet wieder das ganze Programm, viel, wenig, kein Wind von hinten, der Seite vorn und genau vorn.

 

 

Am Schluss auf den letzten Meilen nach Kodiak durch die Kupreanof Strait hat die Reiseleitung noch einmal ein prospektartigen Szenario geboten: Sonnenuntergang , dramatische Wolken, spiegelglattes Wasser, Fischotter beim Abendmahl, eine faszinierende Landschaft mit dem Versprechen auf Bären, Wölfe, und ein Fischkutter auf dem Heimweg. – Die Seele nimmt es auf, der Geist will nach Hause.

 

 

 

15.09.17 – Passage, 57°53,28 N 152°26,22 W

 

Die Einfahrt in den Hafen von Kodiak kurz nach Mitternacht zeigt, was den Herzschlag dieser Stadt ausmacht, Fischerei. Fischverarbeitung und Fischkutter kennen keine Nachtruhe und kein Wochenende. 7/24 zeigt der Hafen, was den Wohlstand dieser kleinen Stadt ausmacht. Für uns ist es der erste sichere Hafen, in dem wir unsere Reise beenden könnten seit 5.160 sm.