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16.09.17 – Kodiak, 57°47,23 N 152°24,65 W

Die Luft ist raus. Auch wenn wir einen Monat vor der kalkulierten Maximalzeit am Ziel ankommen, ist Lust auf seglerische Erkundung der traumhaften Landschaft der Kodiak Inseln und Südalaskas nicht vorhanden.

 

Kodiak ist zwar eine durchaus freundliche Stadt, aber mit den typischen Shortcommings der amerikanischen Provinz. Es gibt zum Beispiel kein Restaurant, in dem es frischen, d.h. nie eingefrorenen Fisch gibt – obwohl gerade hier täglich Fisch in großen Mengen angelandet wird. Die lokal gefischten Schalentiere finden ihren Weg auch nicht auf den Teller der Kodiaken, sondern in die Gourmetrestaurants der Vereinigten Staaten.

 

Ich hadere, obwohl Kodiak alle Versorgungsmöglichkeiten für ein Boot bietet, mit dem Fokus auf Fischerboote. Das deutet auf einen gewissen Mangel an Verständnis für die Notwendigkeiten eines Segelbootes während des Winters hin. Da MH im Wasser bleiben soll, ein wichtiger Punkt. Außerdem machen mir die in den Segelanweisungen beschriebenen winterlichen Fallboen mit mehr als 70 Knoten etwas Sorge, zumal MH auch nicht im Stadthafen bleiben kann, sondern an einem nördlich einer vorgelagerten Insel gelegenen Steg verbleiben soll.

 

Währen Christoph sich um den Austausch des gebrochenen Kreuzgelenks der Jefa Steuerungsanlage kümmert und dabei feststellt, dass einer der Jefa Motoren des Autopiloten sich aus der zur Jefa Steuerungsanlage gehörenden Grundplatte herausgearbeitet hat, gehe ich mit der Suche nach dem sicheren Hafen für mein Boot schwanger. Am Ende verbleiben das verkehrsgünstig gelegene Seward, dem ein exzellenter Hafenservice nachgesagt wird, und das beschauliche Hoonah auf der Shortlist. Für Hoonah spricht der angesichts der Größe des Hafens vermutlich persönlichere Service, die windgeschützte Lage und dass es praktisch der Startpunkt der Reise des nächsten Jahres ist. Da man es ja nie so genau weiß, gibt ein großzügiges Wetterfenster den Ausschlag, es über den Golf von Alaska zu versuchen