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30.07.17 - Gascoyne Inlet, 74°40,63 N 091°17,84 W

Die Eislage hält uns weiter im Gascoyne Inlet fest. Das ist etwas nervig, denn erst waren wir sehr schnell und jetzt besonders langsam. Zwei drei Tage warten ist okay aber eine Woche oder gar zehn Tage? Es ist schon nervenaufreibend, vor der Tür zu stehen, wissend, dass wir uns in einem Jahr rekordverdächtig geringer Meereisausdehnung befinden, und dennoch in dieser Bucht festgenagelt sind.

 

 

So verteilen wir uns alle im Boot, machen unser Ding und wahren Abstand. Allen ist klar, dass das eine Stresssituation ist, mit der wir auskommen müssen. Die wichtigsten Momente sind die Eiskarte am Abend und BUs Eisanalyse am Morgen. Bisher tragen beide aber nicht zur Verbesserung der Stimmung bei.

 

 

Zur Körperertüchtigung haben wir heute eine kleine Wanderung gemacht. Die graduelle Blickänderung, die frische Luft und die Dinghi Fahrt schaffen etwas Abwechslung. Es wird aber wohl bei der einen Wanderung bleiben, denn nachdem wir drei Stunden über feingemahlenen Endmoränen Schutt gewandert und die Kraft der Flora bewundert haben, erwarten wir für einen weiteren Ausflug keine neuen Eindrücke. Zwei abgeworfene Caribou Stangen, ein verwitterter Walrossschädel und zwei mit dem Fernglas erkennbare Moschusochsen belegen, dass auch die Fauna hier etwas zu bieten hat.

 

 

Die Attraktion des Tages war jedoch die Landung eines kleinen einmotorigen Flugzeuges auf der Endmoräne nahe dem am Rande der Bucht aufgebauten (derzeit unbewohnten) Camp. Wir haben uns schon in wilden Spekulationen ergeben, ob wir nun unser persönliches Einklarierungskommando geschickt bekämen (nach wir vor fahren wir die Flagge Q). Am Ende war es wohl nichts anderes als der Hausmeister des Camps, der einmal nach dem Rechten sehen wollte.