Seite auswählen

31.08.17 - Passage, 71°32,08 N 155°12,38 W

Ich verhalte mich immer gerne anweisungsgemäß. Und da die Segelanweisung empfiehlt, nach dem 1. September möglichst nicht mehr Ost von Point Barrow unterwegs zu sein, werden wir Point Barrow in zwei Stunden runden.

 

Hinter dieser Regel steht der dreißigjährige Durchschnitt der Entwicklung des Meereises. Anfang September begann sich im flachen Wasser um Point Barrow herum neues Eis zu bilden. Die Nordwestpassage von Ost nach West in nur einer Segelsaison zu durchfahren war im Hinblick darauf selten, auch wenn dem „Neuentdecker“ Willy D. Ross 1977 genau dies auch gleich gelungen war. Die Regel ist nicht mehr so ganz auf der Höhe des global Warmings; das Eis kommt wohl mittlerweile erst vierzehn Tage später. Aber die Sturmsaison beginnt in der Bering Straße nach wie vor Ende September, so dass wir für jeden früheren Tag auf dem Weg nach Süd dankbar sind.

 

Um „on time“ vor Point Barrow zu stehen, war ein zügiger Schlag von 1223 sm „Küstensegeln“ notwendig. Unterbrochen nur von einer fünfstündigen Erholungspause in Summer’s Harbour und dem Abwettern eines Weststurms bei Herschel Island. Davon weniger als ein Viertel unter Motor ist angesichts der vorherrschenden Windrichtung Nordwest ungewöhnlich. Und seit Cambridge nicht das geringste Stückchen Eis (außer etwas am Segel verpresster Schnee, der als kleine Schneeplatte ins Cockpit stürzte). Wir haben wirklich Glück gehabt.